Mich mein ganzes Leben lang fehl am Platz fühlend, habe ich schon als Kind meine eigene Welt in meiner Fantasie erschaffen und mit 17 Jahren angefangen diese zu Papier zu bringen. Es war in meinem Umfeld damals nirgends Platz für ein Kind, dass sich in vielerlei Hinsicht von anderen unterschied und schon gar nicht für einen Jugendlichen mit schweren Depressionen.
Ich habe viele Jahre an Therapien und Medikamente verschwendet, bevor mir klar wurde, dass mir die Schulmedizin nur schadet und ich meinen eigenen Weg finden muss. Ein guter Freund gab mir einmal den Rat meine Krankheit nicht zu bekämpfen, sondern sie als Teil meines Lebens zu akzeptieren. Dafür werde ich ihm ewig dankbar sein, denn es machte mein Leben um vieles leichter. Aber was hätte ich in den schlimmsten Phasen meines Lebens wirklich gebraucht?
Ich habe versucht das den Menschen zu erklären und stellte fest, wie schwierig es ist, jemandem eine psychische Krankheit näher zu bringen, der das selbst nie erlebt hat. Also machte ich es zum Nebenthema in meinen Romanen, was für mich auch einen therapeutischen Effekt hatte und auch immer noch hat. Besser, als jedes Gespräch, dass ich mit Psychotherapeuten je geführt habe. Ich möchte Medikamente und Gesprächstherapien niemandem ausreden. Alles, was ich möchte ist, zeigen, wie individuell wir alle sind und wie verschieden unsere Bedürfnisse. Ich möchte mit jedem Thema, das ich in meinen Romanen anspreche, andere Möglichkeiten und andere Perspektiven zeigen und Menschen Hoffnung machen, die vielleicht gerade kein Licht am Ende des Tunnels sehen.
Meine Vorliebe für das Mittelalter treibt mich nicht nur regelmäßig auf mittelalterliche Märkte und Feste, sondern spielt auch eine große Rolle in all meinen Geschichten. Obwohl ich Geschichtsunterricht in der Schule gehasst habe, weil er mir viel zu langweilig war und wie ich heute weiß, nicht mal historisch korrekt, fasziniert es mich seit vielen Jahren ungemein. Ich liebe die altertümliche Architektur, mittelalterliche Kleidung und den mystischen Eindruck, den längst vergangene Zeiten auf mich haben. Außerdem finde ich ein kleines Fachwerkhaus im Kerzenschein für romantische Geschichten viel passender als eine Penthouse Wohnung mit Designerlampe.
Wenn mir mal die Worte fehlen, hole ich mir an meinem Klavier neue Inspiration oder streife mit meiner Canon durch die Wälder meiner Wahlheimat Hildesheim. Nachdem ich nahezu meine ganze Kindheit in Musikschulen verbracht hatte, platzte der leider viel zu kostspielige Traum vom Musikstudium. Stattdessen wurde ich Fitnesstrainer und später Fotograf.